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Fachkreis Gewerbeimmobilien und IHK zu Leipzig fördern Synergien zwischen Kulturbranche und Immobilienwirtschaft

14. November 2024 Ganztägig

Die Zukunft des Leipziger Gewerbeimmobilienmarktes liegt in der Verbindung von Tradition, Kreativität und Innovation. Dies wollen der Leipziger Fachkreis Gewerbeimmobilien und die IHK zu Leipzig ab 2025 stärker in den Fokus nehmen. Aus diesem Grund rückten die beiden Institution jüngst bei einer Veranstaltung die Synergien zwischen der Kulturbranche und der Immobilienwirtschaft in den Mittelpunkt. So viel ist sicher: Die weichen Standortfaktoren kultureller Einrichtungen tragen dazu bei, ungenutzte Gewerbeflächen neu zu beleben beziehungsweise bereits entwickelte Areale noch attraktiver zu machen. Der Leipziger Fachkreis Gewerbeimmobilien und die IHK zu Leipzig setzen sich deshalb für eine intensivere Kooperation der beiden Branchen ein und fordern zugleich von Bund und Ländern wirtschaftsfreundlichere Rahmenbedingungen. Denn: Kultur und Immobilienwirtschaft können gemeinsam nicht nur das Stadtbild prägen, sondern auch wirtschaftliches Wachstum fördern.

Synergien zwischen Kultur und Gewerbeimmobilien sind der Schlüssel

Leipzig steht vor der Herausforderung, nach der euphorischen Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte und den nun kommenden wirtschaftlich herausfordernden Zeiten die verbliebenen und meist kleinteiligen Gewerbeflächen zukunftsfähig zu entwickeln. Prof. Kerry Brauer, Präsidentin des Leipziger Fachkreis Gewerbeimmobilien, erklärt: „Die Immobilienwirtschaft muss aktuell wieder lernen, langfristiger zu denken. Der Fachkräftemangel, die Preis- und Zinsentwicklung sowie immer komplexere Vorschriften bei der Finanzierung, der Errichtung und Betreibung von Immobilien lassen die Fokussierung auf schnelle Lösungen nicht mehr zu. Gerade die Kulturbranche kann hierbei wichtige Pionierarbeit bei der Belebung von Flächen, die kurzfristig vielleicht nicht rentabel sind, aber langfristig enormes Potenzial entfalten, leisten.“

Kulturelle Einrichtungen wie Clubs, Studios und Kreativbüros schaffen nicht nur ein positives Image für Gewerbestandorte, sondern erhöhen die Attraktivität für Unternehmen und Fachkräfte. „Kultur zieht Menschen an, steigert die Lebensqualität und wirkt sich direkt positiv auf Gewerbeflächen aus – sei es durch höhere Fußgängerfrequenz oder die Ansiedlung weiterer Firmen in der Umgebung“, so Brauer.

Die Kooperation zwischen der zahlengetriebenen Immobilienwirtschaft und der kreativen Kulturbranche sei in Leipzig zwar gut, aber ausbaufähig: „Es gilt, die Schnittmengen zu vergrößern. Beide Branchen haben da noch Hausaufgaben zu erledigen. Die Kulturbranche sollte stärker in betriebswirtschaftliche Prozesse eintauchen, während die Immobilienwirtschaft sich noch stärker auf die langfristigen Vorteile dieser Symbiose einlassen muss.“

Alte Messe: Erfolgreiches Beispiel für kreative Nachnutzung

Auf dem Gelände der Alten Messe zeigt sich, wie schon jetzt solche Kooperationen funktionieren können. Gregor Bogen, Vorstandsmitglied des Leipziger Fachkreises Gewerbeimmobilien und Geschäftsführer der WEP-Gruppe, die im Auftrag der städtischen LEVG für die Alte Messe verantwortlich ist, lobt die geplante Ansiedlung der Distillery. Der Techno-Club, einer der ältesten in den neuen Bundesländern, gilt für ihn als wegweisend für die Zukunft. „Die zentrale Lage, die gute Erreichbarkeit und die Abwesenheit von Anwohnern machen das Areal ideal für Projekte wie die Distillery. Hier entsteht ein kreativer Knotenpunkt, der die Attraktivität des Standorts erheblich steigert.“

Neben dem Technoclub in der Halle 7 werden an anderen Stellen im Rahmenplangebiet der Alten Messe auch Proberäume, Studios und Büros für die Kreativwirtschaft geschaffen. „Solche Projekte bringen nicht nur Leben in bisher ungenutzte Flächen, sondern schaffen auch eine Win-Win-Situation für das gesamte Areal“, so Bogen. Allerdings seien bei der Umsetzung Herausforderungen wie komplexe Bauvorschriften und die Unterstützung der Betreiber in bürokratischen Prozessen zu meistern. Bogen: „Dabei bringen wir für die Betreiber des Clubs unsere Kompetenzen in der Immobilienentwicklung gern mit ein. So entsteht ein Gewinn für beide Seiten.“

Wirtschaftsfreundlichere Rahmenbedingungen dringend notwendig

Dr. Fabian Magerl, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Leipzig, sieht in Projekten wie der Alten Messe und auch den „Ateliers der Zukunft“ am Güterbahnhof in Leipzig Leutzsch richtungsweisende Beispiele: „Diese Projekte zeigen, wie eine erfolgreiche Symbiose zwischen Kultur und Immobilienwirtschaft aussehen kann. Solche Anziehungspunkte fördern nicht nur die Attraktivität der Stadt für Leipziger und Gäste, sondern auch für Unternehmen.“

Um jedoch mehr solcher Projekte zu ermöglichen, fordert Magerl gemeinsam mit dem Fachkreis Gewerbeimmobilien konkrete Maßnahmen von der Politik: „Weniger Regulierung, Konzepte für einen reibungslosen Wirtschaftsverkehr und eine wirtschaftsfreundlichere Verwaltung sind entscheidend, um Investitionen und kreative Projekte zu fördern. Nur so können wir die Dynamik auf dem Leipziger Gewerbeimmobilienmarkt erhalten und weiterentwickeln.“